Szenarien in der Leitwarte

Nach der Eröffnung des Labors Ende September wurde deren digitaler Zwilling, die sogenannte Leitwarte, in den Büroräumen über dem Reallabor installiert und in Betrieb genommen. Diese testet nun verschiedene Ausbau-Szenarien und deren Auswirkung auf den Netzbetrieb.

Das Niederspannungsnetz des Labors lässt sich in vier Netztypen Land, Dorf, Vorstadt und Stadt verschalten, dafür wurden sieben sogenannte Topologien entworfen. Die einzelnen Lastkurven lassen sich aus verschiedenen Komponenten zusammenstellen: unterschiedliche Grundlastverbräuche, konfigurierbare PV-Anlagen, mit und ohne Batteriespeicher, einer Wärmepumpe und einer Ladestation. Die Topologien können von der Leitwarte aus geschaltet werden. Das Fernwirkgerät Acos750 (links im Bild) empfängt alle Daten aus den Fernwirkeinheiten und gibt diese an die Leitwarte weiter. Dort werden die Messungen angezeigt, geloggt und archiviert.

Gestartet wurde mit Topologie 1 „Land“. Auf dem Bild sieht man das Beispiel einer Messung über zwei Stunden lang. Zu sehen ist ein Sprung in der Lastkurve, davor hat sich der Batteriespeicher mit PV-Strom geladen, danach wurde der PV-Strom wieder eingespeist und die Leistung steigt an.

Nach „Land1“ werden noch weitere 6 Topologien getestet: Land 2, Dorf 1 + 2, Vorstadt 1 + 2 und Stadt.

Die hessischen Gemeinden können eindeutig nach ihren Gemeindeschlüsseln identifiziert werden. Um das Bundesland aussagekräftig darzustellen, wurden mit Hilfe der Hessischen Gemeindestatistik die einzelnen Gemeinden anhand ihrer Einwohner-Arbeitsplatzdichte gewichtet und einem Verdichtungsraum zugeordnet. Dadurch lassen sich Datensätze aus Hessen in die Labortopologien Land, Dorf, Vorstadt und Stadt klar einteilen. Der Schwerpunkt bei der Erstellung der Energie-Szenarien lag auf der technischen Umsetzung der Energiepolitischen Ziele auf Verteilnetzebene.

Zum Smart Grid LAB Hessen Szenarienkatalog